„40 ist das neue 30 und 50 ist das neue 40.“ Gefühlsmäßig mag das zwar stimmen und noch nie waren die genannten Altersgruppen so aktiv wie heute. Sie kleiden sich jugendlich, halten sich fit und sind in Schuss. Trotzdem beginnt biologisch gesehen der Alterungsprozess bereits mit Mitte/Ende 20. Der beginnende Abbau von Muskelmasse sorgt beispielsweise dafür, dass unser Körper nicht mehr so definiert ist und die Haut an Oberschenkeln, Armen, Bauch und Po schlaffer wird. Auch das Collagen nimmt ab und lässt die Haut erschlaffen. Freie Radikale verursachen Zellschäden und stehen in sicherem Verdacht für viele Alterskrankheiten wie Herz- und Kreislaufprobleme und sogar Krebs mitverantwortlich sein. Zellen können sich biologisch gesehen schlicht und ergreifend nur eine begrenzte Zahl teilen, da die Telomere sich verkürzen. Der Alterungsprozess ist also nicht zu stoppen. Eine schlechte Ernährung und ungesunde Lebensgewohnheiten wie häufiges Sitzen oder gar Rauchen verstärken den Alterungsprozess.
Soweit die Fakten. Jedoch kann jeder Einzelne etwas dafür tun, länger jugendlich und gesund zu sein und auch so auszusehen: Antioxidantien wie Resveratrol schützen vor freien Radikalen, Muskelaufbau beim Sport sorgt für einen straffen Körper, eine gesunde Ernährung macht ein klares Hautbild, „mentales Anti Aging“ hält geistig fit – man ist so jung, wie man sich fühlt.
Resveratrol ist ein sekundärer Pflanzenstoff. Er hat viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Es kann beispielsweise dabei unterstützen, den Blutdruck zu senken, Blut zu verdünnen oder den Cholesterinspiegel zu regulieren, es soll sogar helfen, Krebs zu verhindern. Darüber hinaus hat Resveratrol eine sehr positive und regulierende Wirkung auf den Hormonhaushalt, z. B. beim Polyzystischen Ovarialsyndrom (bei betroffenen Frauen ist der Hormonhaushalt gestört und es kommt nicht mehr oder nur noch selten zum Eisprung.)
Seit 2013 gilt es als bewiesen, dass Resveratrol ein Enzym namens SIRT1 aktivieren kann. Dies zieht einen Anti-Aging-Prozess nach sich, denn aktives SIRT1 kann u. a. das Altern von Zellen hinauszögern. Resveratrol gilt daher als Jungbrunnen.
Eine wesentliche Erscheinung des Alters sind leider auch Gangunsicherheiten, häufig auch Gleichgewichtsprobleme und motorische Koordinationsstörungen. Im Alltag kann das nicht nur zu Problemen, sondern sogar zu Unfällen führen. Wissenschaftler vom Virginia Tech Carilion Research Institute konnten unlängst aufzeigen, dass Resveratrol die Muskulatur und die Verbindungsstellen zwischen den Nerven (Synapsen) vor den negativen Auswirkungen des Alterungsprozesses schützen kann.
Resveratrol kommt insbesondere in Rotweinen und den Schalen roter Trauben vor. Rotweine wie Pinot Noir etwa enthalten ca. 1,5 mg/100 ml. Natürlich müssen hier die negativen Auswirkungen von Alkohol berücksichtigt werden. Allerdings sieht ja die für ihre gesunde und positiv auf das Älter werden einwirkende mediterrane Lebensweise durchaus das eine oder andere Glas Rotwein vor. In Erdnüssen sind etwa 0,007 – 0,17 mg/100 g enthalten und in den Schalen roter Trauben kommt Resveratrol ebenfalls vor (100 ml roter Traubensaft enthält bis zu 0,11 mg).
Der Tagesbedarf eines gesunden, normal aktiven Erwachsenen liegt etwa bei 5 – 20 mg (wobei die optimale Dosierung bisher nicht bekannt ist).
Mit der heutigen Ernährung, dank Fast Food und Fertigprodukten ist es häufig nicht mehr möglich, eine ausreichende Menge an Resveratrol zu sich zu nehmen. Man kann sich außerdem leicht ausrechnen, dass hinter der empfohlenen Tagesmenge eine entsprechende Menge an Wein oder roten Trauben stünde, mit Blick auf Alkohol oder Kalorien nicht unbedingt empfehlenswert. Nahrungsergänzungsmittel ersetzen eine ausgewogene Ernährung nicht, können aber dazu beitragen, den empfohlenen Tagesbedarf zu decken.