Immer mehr Menschen leben immer dichter zusammen. Das ist eine Belastung für alle: Mensch, Tier und Umwelt, auch in Deutschland. Unter der zunehmenden Besiedlung kann die Trinkwasserqualität insbesondere in Großstädten leiden. Wassertests analysieren u.a., ob Wasser oder Trinkwasser chemisch oder bakteriell verunreinigt sind.
Das Wasser, das wir als Trinkwasser aus unserem Wasserhahn verwenden, wird zum größten Teil durch Bohrungen in Grundwasserschichten oder aus Quellen, weiter aus Seen, Flüssen, Uferbereichen und Talsperren gewonnen. Rohrwasserleitungen befördern das Wasser zu den Wasserwerken, wo das Trinkwasser in Hochbehältern oder Wassertürmen zwischengespeichert und über Rohrnetzleitungen an Haushalte, Handwerk und Industrie geliefert wird.
Grundsätzlich hat das Grundwasser in Deutschland meist eine sehr gute Qualität. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Bakterien oder chemische Verunreinigungen ins Trinkwasser gelangen. Kuhdung in Flussnähe, menschliche Fäkalien im Badesee oder auch Hundekot, der bei Regen in die Gewässer gespült wurde, können u.U. dafür verantwortlich sein, dass sogenannte coliforme Bakterien, wie Salmonellen, Klebssiellen oder Enterobakterien, die im Darm von Mensch und Tier leben, ins Trinkwasser gelangen.
Per se sind coliforme Bakterien nicht gefährlich, sondern sogar lebensnotwendig, leben im Darm und helfen bei der Verdauung. Letztlich entscheidet die Konzentration darüber, ob die Bakterien dem menschlichen Organismus schaden. Sind es zuviele Keime, können sie das Immunsystem in Bedrängnis bringen, der Körper kann mit Durchfall reagieren und ist den Erreger damit oft schon wieder los. Kritisch wird es aber, wenn die Fäkalkeime in die Blutbahn, das Gehirn oder die Lunge gelangen. Dann können Lungenentzündung oder Harnwegsinfekte die Folge sein. Diese Krankheiten lassen sich zwar meist mit Antibiotika behandeln, jedoch ist wohl nicht auszuschließen, dass einige Vertreter der Keime resistent gegen die bekannten Wirkstoffe werden. Die Trinkwasserverordnung gibt derzeit für 55 Parameter Grenzwerte vor, die bei den Wasserwerken kontrolliert werden.
Keime und Bakterien im Trinkwasser können durch spezielle Tests nachgewiesen werden. Das Trinkwasser sollte dann unbedingt abgekocht werden, um die Keime zu töten.
Metalle wie Natrium, Kalzium, Kalium oder Magnesium kommen im Trinkwasser vor und sind für bestimmte Funktionen des menschlichen Körpers lebensnotwendig. Andere Elemente und Schwermetalle (z.B. Arsen, Quecksilber, Cadmium und Blei) hingegen, sind bereits in geringer Konzentration sehr giftig. Über 50 Elemente, darunter 17 sehr giftige, werden den Schwermetallen zugeordnet. Die Folge einer Trinkwasserbelastung durch Schwermetalle und deren Anreicherung im Körper können Wachstums- und Entwicklungshemmung, Krebs, Schäden an Organen oder am Nervensystem, im Extremfall sogar der Tod sein.
Veraltete Wasserrohre aus Blei oder Kupfer, undichte Leitungen oder Amaturen von schlechter Qualität sind die Hauptverursacher für ein durch Schwermetall belastetes Trinkwasser. Bleileitungen sollen aus diesem Grund heute nicht mehr in Häusern verbaut werden.
Ein Wassertest kann bequem und einfach durchgeführt werden. Es gibt unterschiedliche Verfahren und Messmethoden, z.B. Teststreifen für den Wassertest. Die Durchführung und die kritischen Werte werden vom Hersteller in der Packungsbeilage erklärt. Einige Tests werden im Labor ausgewertet, andere verfärben sich und eine Erläuterung bzw. Bedeutung liegt der Packungsbeilage bei.
Das Trinkwasser wird in Deutschland streng von den Behörden kontrolliert. Verunreinigungen, Belastungen durch z.B. Blei und Kupfer oder Bakterien können auch zu einem späteren Zeitpunkt auftreten. Es kann hierfür verschiedene Gründe geben, bspw. funktionieren Wasseraufbereitungssysteme nicht korrekt. Weist der Wassertest schlechte Werte, also eine Belastung aus gilt es, die Ursache für die jeweiligen Werte zu finden und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Auch die jeweiligen Wasserversorger und Wasserwerke sind ein guter Kontaktpunkt, um weiteres Vorgehen abzustimmen.