Zeckentest

Ein Zeckentest kann mittlerweile in jede gut sortierte Hausapotheke gehören. Denn die Hauptsaison der Zecken (z.B. Gemeiner Holzbock, Lederzecke, Auwaldzecke) beginnt etwa Mitte März und kann bis Ende Oktober bzw. bei milden Temperaturen noch länger andauern. Dann lauern sie in Sträuchern, hohen Gräsern und kleinen Büschen (Achtung: auch im heimischen Garten). Denn entgegen der weitläufig verbreiteten Meinung lassen sie sich nicht von Bäumen fallen. Wer dann bei einem Spaziergang durch´s Gras und Gebüsch streift, kann sich schnell eine Zecke einhandeln.

Bei den milder werdenden Wintern wird auch die aktive Zeit der Zecken immer länger, wirklich sicher sind Mensch und Tier eigentlich nur bei Minusgraden bzw. bei ausreichender Prophylaxe. Es ist also nicht auszuschließen, dass wir früher oder später die Bekanntschaft mit einer Zecke am eigenen Körper machen. Dann heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren, Maßnahmen zu ergreifen und einen Zeckentest zu machen.

Was passiert bei einem Zeckenstich

Umgangssprachlich ist oft vom Zeckenbiss die Rede, genau genommen handelt es sich aber um einen Stich. Denn die Zecke ritzt die Haut zunächst mit ihren Kieferklauen an, um anschließend ihre Mundwerkzeuge (Stachel bzw. Stechrüssel) in der Wunde zu versenken. Die verletzte Haut an der Einstichstelle blutet und das Blut wird von der Zecke als Nahrung aufgenommen. Damit das für die Zecke reibungslos funktioniert, sondert sie zunächst Speichel ab, in dem ein Betäubungsmittel enthalten ist, was die Einstichstelle unempfindlich macht und dafür sorgt, dass wir meist erst viel später bemerken, Wirt einer Zecke geworden zu sein. Weiterhin ist ein Gerinnungshemmer im Speichel enthalten. Dieser sorgt dafür, dass das Blut weiter läuft und der Stechrüssel nicht verstopft. Klebstoff zur bessern Verankerung im Wirt und ein entzündungshemmender Wirkstoff sind außerdem im Zeckenspeichel enthalten.

Krankheiten durch Zeckenstich (umgangssprachlich auch Zeckenbiss)

Während die Zecke das Blut ihres Wirtes saugt, spuckt sie unverdauliche Nahrungsreste ihrer Blutmahlzeit zurück in den Wirt. Insbesondere dadurch können Krankheitserreger, die z.B. bei einem früheren Wirt aufgenommen wurden und sich in der Zecke erhalten oder gar vermehrt haben, auf den neuen Wirt übertragen werden. Zecken können eine Reihe von Krankheiten übertragen. Zu den häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten in Deutschland gehören:

1. Borreliose

Borreliose kann bspw. durch den Gemeinen Holzbock übertragen werden. Die Lyme-Borreliose ist in Europa die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung.
Speziell die Haut, Nervensystem und Gelenke sind von dieser Erkrankung betroffen. Gegen den Erreger gibt es derzeit keine Impfung, jedoch kann er bei frühzeitiger Erkennung gut mit Antiobiotika behandelt werden.

2. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

FSME führt zu einer Hirnhaut- oder Gehirnentzündung. Es sind Schutzimpfungen gegen FSME möglich. Auch wenn der Name anderes suggeriert, so ist eine Übertragung der Erreger auch im Sommer, Herbst oder bei milder Witterung auch später noch möglich.

Prophylaxe gegen den Zeckenbiss

Sicher ist es ratsam, bei Spaziergängen durch das Unterholz auf geschlossene Kleidung und festes Schuhwerk zu achten. Auf heller Kleidung kann eine Zecke zudem schneller gesehen werden. Daneben sollen ätherische Öle bspw. von Rosmarin, Zitrone oder Teebaum aber auch Knoblauch (eingenommen roh oder als Kapsel) gegen Zecken wirksam sein.

Es ist ebanfalls ratsam, spätestens nach Spaziergängen den eigenen Körper nach Zecken abzusuchen. Besser noch, man sucht sich gegenseitig ab, denn bestimmte Bereich wie Rücken, Hinterkopf und Nacken sind von einer 2. Person meist besser einzusehen.

Was tun bei Zeckenbiss

Eine Zecke sollte möglichst rasch und vorsichtig entfernt werden. Denn manche Krankheitserreger einer infizierten Zecke werden erst nach einigen Stunden Saugen der Zecke, übertragen. Je länger der Saugakt dauert, desto höher das Infektionsrisiko. Bspw. wird Borreliose etwa 8-24 Stunden nach Einstich übertragen.

Vor Jahren noch wurde empfohlen, die Zecke z.B. mit Öl, Klebstoff oder Nagellack zu bekämpfen. Heute jedoch weiß man, dass die Zecke bei diesem Vorgehen ihren Mageninhalt erbrechen und dabei erst recht Krankheiterreger übertragen kann. Daher die Zecke am besten mit einer gut schließenden Pinzette oder Zeckenpinzette, so nah wie möglich über der Hautoberfläche umschließen und langsam herausziehen. Sollten Teile der Zecke in der Haut stecken bleiben, handelt es sich meist um den Stechrüssel, der von einem Arzt entfernt werden kann. Wichtig ist, dass der Saugvorgang so schnell wie möglich unterbrochen wird. Daher notfalls an Ort und Stelle auch mit den Fingernägeln herausziehen, sofern kein Werkzeug vorhanden ist.

Zeckentest machen um Borrelioseerreger nachzuweisen

Angenommen, die Zecke hat zugebissen, konnte jedoch schnell entfernt werden. Es bleibt die bange Frage, ob sie mit Krankheitserregern infiziert war und diese an den Wirt abgegeben hat. Mit einem Zeckentest kann bspw. der Borrelioseerreger in der Zecke nachgewiesen werden. Borreliose ist gut mit Antibiotika behandelbar.

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